Iss so viel (weißen) Zucker, wie dir gut tut!
- Paretheus
- 26. Sept. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Zucker ist nur einer von vielen Nahrungsmittel-Bestandteilen und nicht mehr oder weniger problematisch als alle anderen.
Zucker kann in Kombination mit anderen Zutaten Nahrungsmittel sehr energie-dicht und "hyper palatable" - überkonsumierbar - machen. Bei bestehenden Erkankungen - "Auto-Immun", Diabetes - kann Zucker zu ungewünschten Reaktionen führen.
Zucker - und insbesondere auch Raffinerie-Zucker - macht aber nicht "abhängig", hat über seinen Energiegehalt hinaus keine besonderen Auswirkungen auf Körperfett und ist insgesamt nicht "ungesund".
Die oft gehörten Behauptungen zum Sucht-Potenzial von Zucker sind in klinischen Studien in Menschen (!) insgesamt nicht bestätigt worden. Im Übrigen fehlen auch in der Wahrnehmung in der allgemeinen Lebenserfahrung viele der mit Suchtstoffen im eigentlichen Sinne verbundenen Verhaltensweisen: niemand begeht Straftaten, um sich Zucker zu verschaffen und wenn Zucker so abhängig machen würde wie Kokain, warum essen die meisten dann Eiscreme, Schokolade und Gebäck und nicht einfach Zucker aus dem Beutel?
Aber auch außerhalb der strengen Definition von Suchtstoffen, scheint es nicht (allein) Zucker - schon gar nicht weißer Zucker - zu sein, der zum übermäßigen Konsum von Lebensmitteln führt.
Zum einen gibt es diverse Lebensmittel, von denen die meisten viel essen und mit denen sie Energie im Übermaß konsumieren können, die kein bisschen Zucker enthalten. Zum anderen kann in süßen Lebensmitteln der Zucker durch kalorienfreie Süßstoffe ersetzt werden und die Lebensmittel bleiben, wenn der richtige Geschmack getroffen wird, sodass die Süßungsmittel nicht als solche wahrnehmbar sind, genau so "verlockend" wie zuvor.
In klinischen Studien in Menschen hat sich auch gezeigt, dass sehr viel mehr zur "hyper palatability" von Lebensmitteln gehört als nur der Zucker Gehalt: Textur, Geruch und insbesondere Fett Gehalt (wobei auch dieser nicht für sich genommen ) und Gewürze müssen im bestimmten Maße zusammenspielen.
Im Übrigen scheinen die diversen Vorbehalte, die allgemein zu Zucker kommuniziert werden, plötzlich nicht von weiterem Belang zu sein, wenn es um Früchte geht. Fruktose aus Früchten wird wie Glukose aus "Haushaltszucker" als Energiequelle genutzt und zum Teil ihrerseits in Glukose umgewandelt. Im Ergebnis ist nicht klar, wo der "Teufel" im Haushaltszucker genau stecken soll (?).
Letztlich und vielleicht am wichtigsten: Zucker macht weder in der effektivität noch Nachhaltigkeit einer Ernährungsroutine allgemeingültig und kontextunabhängig einen Unterschied:
egal ob mit oder ohne Zucker, Probanden verlieren die gleiche Menge an Körperfett
egal ob mit oder ohne Zucker, alle "Diets" haben im Überblick die selbe Misserfolgsquote.
Ob eine konkrete Person besonders dazu neigt Lebensmittel zu "überkonsumieren" oder ob sich ungewünschte physische Reaktionen einstellen, kann nur im Einzelfall getestet werden:
Wenn es keine von medizinischem Fachpersonal festgestellten Erkankungen gibt, die Zucker-Konsum ausschließen und man wissen will, ob und in welcher Menge man Zucker "verträgt", dann probiert man es einfach aus.
3-6 Wochen zuckerfrei
3-6 Wochen Zucker in moderaten Mengen
Vergleicht die beiden Phasen - wie waren Schlaf, Appetit, Energie, Stimmung, Haut, Verdauung.
Wenn der Eindruck besteht eine der beiden Varianten wäre besser gewesen, dann wird diese gewählt.
Wenn man in Zukunft noch einmal neugierig ist, ob sich etwas verändert hat oder die gewählte Variante nervt, kann man den "Test" einfach wiederholen.
We hope it helps!
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